Mittwoch, 19. Juni 2013

Eskalation in der Tarifauseinandersetzung für Zeitungsredaktionen

ver.di erteilt Tarifverschlechterungen eine klare Absage

Der stellvertretende Vorsitzende der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di), Frank Werneke, erklärte zur Kündigung des Manteltarifvertrags für die rund 14.000 Redakteurinnen und Redakteure an Tageszeitungen durch den Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV): „Mit diesem Schritt, der leider erwartbar war, eskaliert die Tarifauseinandersetzung für die Tageszeitungsredaktionen. Die Kolleginnen und Kollegen haben in den vergangenen Jahren Reallohnverluste und mehrfach Verschlechterungen ihrer Arbeits- und Einkommensbedingungen hinnehmen müssen. Diese Beiträge der Beschäftigten werden von den Verlegern nicht gewürdigt, der Druck in den Redaktionen steigt immer weiter. Und nun sollen den Kolleginnen und Kollegen weitere Tarifverschlechterungen zugemutet werden“, kritisierte Werneke. „Der BDZV versucht mit blumigen Worten zum Umbau und zur Modernisierung des Flächentarifvertrages zu ummänteln, dass erneut eine Verschlechterung von Arbeitsbedingungen und Einkommen gefordert wird.“

Bereits 2011 hätten die Redakteurinnen und Redakteure gemeinsam mit den Freien in einem erfolgreichen Arbeitskampf unter Beweis gestellt, dass sie sich wirksam gegen die Angriffe ihrer Verleger zur Wehr setzen können: „ver.di dokumentiert täglich in Tarifrunden mit ähnlich gelagerten Arbeitgeberforderungen, dass wir kampagnenfähig und stark sind. Diese Kompetenz werden wir auch in die jetzt beginnende Tarifrunde für Zeitungsredaktionen einbringen“, kündigte Werneke an. Die dju in ver.di fordere eine angemessen Gehalts- und Honorarerhöhung: „Dazu haben wir eine Forderung nach 5,5 Prozent mehr Geld für fest Angestellte und Freie gleichermaßen aufgestellt“, unterstrich Werneke.

Der bereits durch den BDZV-Verhandlungsführer geforderten weiteren Streichung von Urlaubstagen und der Kürzung von Urlaubsgeld sowie der tariflichen Jahresleistungen erteilte Werneke eine Absage.

Schweriner Volkszeitung schließt Druckerei

Die Schweriner Volkszeitung schließt Ende Februar 2014 die verlagseigene Druckerei, weil die Druckereitechnik in Schwerin veraltet und fehleranfällig sei. Für die 51 Mitarbeiter gibt es einen Sozialplan, die „SVZ“ wird künftig in Wittenburg im kleineren Berliner Format gedruckt. Schwerins Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow beklagt, dass der s:hz die Zeitung regelrecht ausbluten lasse.

Die Druckerei in Wittenburg gehört ebenfalls zum Konzern des sh:z.