Dienstag, 15. April 2014

Tarifeinigung Lohnabkommen Druckindustrie

Liebe Kolleginnen und Kollegen,
in der Nacht vom 14. auf den 15. April konnte ein Lohnabschluss für die Druckindustrie erreicht werden. Er sieht eine Erhöhung der Löhne ab 1. Mai 2014 um 3 % und ab 1. April 2015 um 1 % vor. Dies allerdings bei einer Laufzeit von insgesamt 27 Monaten. Gemessen an den bisherigen Tabellenerhöhungen (in den vergangenen vier Jahren nur zweimal je 2 %) ist das ein gutes Ergebnis.

Auch die längere Laufzeit kann man hinnehmen, da wir dann wieder in einer „besseren Zeit“ starten. Allerdings bleibt dieser Abschluss teilweise unter den Erwartungshaltungen, die es bis zuletzt in Betrieben gegeben hat. Zuletzt hatte die Tarifkommission als „Schmerzgrenze“ zwei Tabellenschritte je 2 % bei einer Laufzeit von 24 Monaten akzeptiert.

Für andere Tarifbereiche, die jetzt erst in Verhandlungen eintreten – wie etwa die Zeitungsverlage und Zeitungsdruckbetriebe in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern, aber auch für die Zeitungs- und Zeitschriftenverlage in Hamburg, ist dies ein sehr guter Ausgangspunkt.

Man muss bei allem berücksichtigen, dass ein Abschluss mit so früher Erhöhung um 3 % und einem Tabellenwert von insgesamt 4 % materiell in einer derart angeschlagenen Branche nicht selbstverständlich ist und deshalb auch kaum vergleichbar ist mit Industrieabschlüssen anderer Branchen (wie der Metallindustrie). Für den Norden kommt hinzu, dass der Tabellenwert am Ende der Laufzeit sowie die frühe Erhöhung um 3 % vor allem in den Großbetrieben mit Sanierungstarifverträgen ein eher unerwartet gutes Ergebnis ist.

Die letzte Entscheidung in der Nacht fiel auch unter dem Aspekt, dass ein weiteres Vertagen keine erheblichen Verbesserungen gebracht hätte, sondern – angesichts der sehr angespannten Situation im Arbeitgeberlager – eher den erreichten Stand gefährdet hätte.

Die Tarifkommission wird Ende April zusammenkommen und das Verhandlungsergebnis beraten.
Viele Grüße
Martin Dieckmann

Fachbereichsleiter
Medien, Kunst und Industrie
ver.di-Landesbezirke Hamburg und Nord