Mittwoch, 21. Mai 2014

Verleger wollen nicht mehr als 1,5% mehr Lohn und Gehalt zusichern - weitere 1,5% bei Wohlverhalten?

Am 20. Mai begannen die Verhandlungen über Gehälter und Löhne der Beschäftigten in Zeitungsverlagen und Zeitungsdruck in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern. Gleich zu Anfang machte die ver.di-Tarifkommission deutlich, dass ver.di eine reine Gehalts- und Lohnrunde erwarte. Die Manteltarifverträge ständen nicht zur Diskussion. Die Verleger lösten eine teilweise heftige Kontroverse aus, als sie eine „betriebswirtschaftliche“ Sicht einforderten – unter Einbeziehung aller Beschäftigtengruppen. Sie verwiesen damit auf die derzeit offene Tarifsituation in den Redaktionen. Die ver.di-Tarifkommission beharrte dagegen auf der Eigenständigkeit des Tarifbereichs Verlage und Drucktechnik.

Nach interner Beratung unterbreiteten dann die Verleger einen Vorschlag bzw. ein erstes „Angebot“: Ein neues Lohn- und Gehaltsabkommen soll eine Laufzeit von anderthalb Jahren (18 Monaten) haben, für die ersten 12 Monate bieten die Verleger 1,5% an. Für die weiteren Monate soll es ebenfalls 1,5% geben – aber nur, wenn es bis dahin zu einer Einigung über Änderungen in den Manteltarif- und Gehaltstarifverträgen gekommen ist. Damit haben sie für 18 Monate nicht mehr als 1,5% zugesichert.

Sowohl die Höhe der Lohn- und Gehaltserhöhungen als auch die Koppelung der Lohn- und Gehaltsabkommen mit Manteltarif- und Gehaltsstrukturverhandlungen akzeptierte die ver.di-Tarifkommission nicht. Beide Seiten vereinbarten, die Verhandlungen am 10. Juni fortzusetzen. Zuvor wird die ver.di-Tarifkommission zusammenkommen und das weitere Vorgehen beraten.

Bei einer Kundgebung vor dem Pressehaus in Rostock machten Kolleginnen und Kollegen aus Verlag, Technik und Redaktion deutlich, dass sie engagiert für ihre Tarifverträge eintreten werden. Unter dem Motto „Ran an die Schmalzstullen! Wir sind zu gut für günstig!“ hielten sie eine Protestkundgebung ab.

Montag, 19. Mai 2014

Nordverleger lehnen Tarifergebnis ab

Absage der Nordverleger an den Flächentarifvertrag für Tageszeitungsredaktionen unverständlich und empörend

Als „vollkommen unverständlich und empörend“ bezeichnet der stellvertretende Vorsitzende der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di), Frank Werneke, die Absage der Tageszeitungsverleger aus Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern an das Verhandlungsergebnis zwischen dem Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) und der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di.

„Das Verhandlungsergebnis in der Fläche sieht für die Nordverlage bereits weitgehende Zugeständnisse bei der Entwicklung von Jahresleistung und Urlaubsgeld vor. Damit sind wir an die Grenzen dessen gegangen, was wir unseren Mitgliedern zumuten können. Es gibt weder wirtschaftliche noch andere nachvollziehbare Gründe für weitere  Opfer“, machte Werneke deutlich. Der Gehalts- und der Manteltarifvertrag in den beiden Bundesländern befänden sich nun in der Nachwirkung für alle Gewerkschaftsmitglieder – und gelten uneingeschränkt.

Das Verhandlungsergebnis für die Tageszeitungsredaktionen vom 24. April habe Kompromisse aller Beteiligten gefordert und trage der Forderung nach einer regionalen Lösung für den Norden hinreichend Rechnung. Dass die Zeitungsverleger in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern sich nun darüber hinwegsetzten, nachdem bereits andere Landesverbände dem BDZV bereits seit längerem kein Verhandlungsmandat mehr erteilt hatten, wecke Zweifel an der tarifpolitischen Durchsetzungsfähigkeit des BDZV.


Tarifverhandlungen für Redakteure an Tageszeitungen

Sehr geehrte Frau Ekat, sehr geehrte Frau Neitzel,
sehr geehrter Herr Dieckmann,

in der Tarifrunde für Redakteurinnen und Redakteure an Tageszeitungen kam den beiderseitig anerkannten unterschiedlichen wirtschaftlichen Entwicklungen im Bundesgebiet und den hieraus zu ziehenden Schlussfolgerungen besondere Bedeutung zu. Leider führte unser wiederholtes Drängen auf Regionalisierungsmöglichkeiten in den bundesweiten Tarifwerken nicht zur angestrebten akzeptablen Lösung.

Der noch unter Genehmigungsvorbehalt (bis 30.06.2014) stehende Abschluss vom 24. April 2014 sieht für Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein lediglich ein zeitliches Vorziehen der beschlossenen anteiligen Reduzierung von Jahresleistung und Urlaubsgeld vor. Damit wird der Ertragskraft unserer Verlage in diesen beiden „Nordländern“, vor allem aber der dringend notwendigen Zukunftssicherung dieser Verlagshäuser und der von ihnen gebotenen Arbeitsplätze keineswegs im erforderlichen Umfang Rechnung getragen.

Der Verband der Zeitungsverlage Norddeutschland e.V. kann daher dem Abschluss vom 24. April 2014 nicht zustimmen und  bittet Sie,  mit uns einen Verhandlungstermin für die Redakteurinnen und Redakteure an Tageszeitungen in Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein zu verabreden. Ein möglichst zeitnaher Termin dürfte dabei im wohlverstandenen Interesse aller liegen.


Mit freundlichen Grüßen

VERBAND DER ZEITUNGSVERLAGE NORDDEUTSCHLAND E.V.
gez. Berndt Röder

Dienstag, 13. Mai 2014

Kurzmitteilung: Boyens Medien übernimmt Fincke-Werbung

Sönke Boyens hat mitgeteilt, dass Boyens Medien die Fincke-Werbung gekauft hat. Fincke hat vor allem Prospekte und Akzidenzen hergestellt.
Geplant ist mittelfristig, diese Agentur im Wasserturm in Heide unterzubringen.

Tag der Fachbereiche in Husum

Sehr harmonisch und zügig verlief der Tag der Fachbereiche in Husum. Alle Fachbereiche zu einem Termin zu laden, war eine neue Idee und wurde gut angenommen. Die jeweils zuständigen Bezirkssekretäre gaben einen kurzen Überblick der letzten vier Jahre.
Für unseren Fachbereich 8 übernahm dies der Landesfachbereichsleiter Martin Dieckmann. Danach zogen sich die einzelnen Fachbereiche zurück, um ihren Bezirksvorstand zu wählen.
 Gewählt wurden: Willi A. Kerker (Boyens Medien), Bernd Johannssen (CPI/Clausen und Bosse) und Jörg Friedrichs (Evers Druck)

Freitag, 2. Mai 2014

Tarifkommission stimmt Verhandlungsergebnis zu

3 Prozent mehr Lohn ab Mai
Bei einer Gegenstimme haben die Tarifkommission der Druckindustrie
und der Tarifausschuss für Angestellten das am 14. April mit dem
Arbeitgeberverband bvdm erzielte Verhandlungsergebnis gebilligt.
Nun steht noch die Entscheidung der Arbeitgeber aus.
„Die Laufzeit von 27 Monaten und insgesamt 4 Prozent Lohnerhöhung
sind sicher nicht das was wir uns vorgenommen hatten. Wichtig ist
jedoch das die 3 Prozent Lohnerhöhung bereits im Mai kommen.“
bewertete der stellvertretende ver.di-Vorsitzende Frank Werneke bei
der Sitzung in Frankfurt/Main das Ergebnis. „Für mich zählt: Dieses
Tarifergebnis wurde durch die Streiks erkämpft, Stück für Stück, in fünf
Verhandlungsrunden. Wir haben in dieser Tarifrunde rausgeholt was
rauszuholen war.“
Das Verhandlungsergebnis sieht vor, dass ab Mai der Wochenecklohn
für Facharbeiter in der Druckindustrie (Lohngruppe V) um 3 Prozent auf
596,45 Euro brutto steigt und entsprechend auch die Beträge für die
übrigen Lohngruppen. Im Mai 2015 wird es eine weitere Erhöhung der
Löhne und Ausbildungsvergütungen um 1 Prozent geben. Die Laufzeit
des Lohnabkommens endet am 31. März 2016.
Bestandteil der Tarifvereinbarung ist auch, dass mit dem bvdm
Verhandlungen über Themen des Manteltarifvertrages geführt werden.
In diesem Zusammenhang wurde auf Initiative von ver.di auch
vereinbart, dass über auch Branchen-Lohnuntergrenzen verhandelt
wird, die auch für tariflose Betriebe der Druckindustrie gelten. Diese
Gespräche werden spätestens im September beginnen. Wir werden
über den Verlauf regelmäßig berichten.

Mit der Zustimmung der Tarifkommission ist der Weg frei für den
Abschluss des neuen Lohnabkommens für die Druckindustrie –
vorausgesetzt, dass auch die Arbeitgeber in der noch bis 20. Mai
laufenden Erklärungsfrist das Tarifergebnis annehmen.