Dienstag, 26. Juli 2011

Am 2. August ist nächste bundesweite Verhandlungsrunde

Auf Wunsch des BDZV findet die nächste Tarifverhandlungsrunde bereits am 2. August 2011 in Hamburg statt. Nach Gewerkschaftsangaben war bisher ein späterer Termin vom BDZV in Gespräch gebracht.

Mittwoch, 20. Juli 2011

Verleger machen Angebote – zu teuer für die Beschäftigten!

Tarifverhandlungen Zeitschriftenverlage Hamburg und Nord, 20. Juli 2011

Am 20. Juli 2011 fand die erste Verhandlung des Gehaltstarifvertrages für die Angestellten in den Zeitschriftenverlagen Hamburgs, Schleswig-Holsteins und Mecklenburg-Vorpommerns statt. Ver.di hatte den Gehaltstarifvertrag gekündigt und eine Gehaltserhöhung von 5 % bei einer Laufzeit von möglichst 12 Monaten gefordert. Überraschend schnell unterbreiteten die Verleger ein Angebot.

Drei Jahre lang – zu wenig, und auch nichts dazu
Das Angebot der Verleger: eine dreijährige Laufzeit, also bis Juni 2014, im November 2011 eine Einmalzahlung von 250,- €, ab November 2012 eine lineare Erhöhung von 1,5 % und dann im November 2013 eine weitere Einmalzahlung von 250,- €. Hinzugefügt wurde noch: Wenn ver.di in derselben Laufzeit eine Verlängerung des Manteltarifvertrages wolle, ginge dies nur bei einer Kürzung des Urlaubsgeldes von 65 Prozent eines Gehalts auf 50 Prozent.

Verleger weisen Angebote von ver.di zurück

Die ver.di-Verhandlungskommission zeigte sich enttäuscht über dieses Angebot. Über einen dreijährigen Abschluss könne nur verhandelt werden, wenn zumindest eine Kündigung des Manteltarifvertrages während der Laufzeit des Gehaltsabkommens ausgeschlossen würde. So, wie es für die Druckindustrie vereinbart worden ist. Dieses Angebot wurde von den Verlegern zurückgewiesen. Auch ein erneuertes Angebot der ver.di-Verhandlungskommission eines Abschlusses mit einer entweder achtzehnmonatigen oder zweijährigen Laufzeit wurde von den Verlegern nicht akzeptiert.

Kosmetische Verbesserung – doch die „Struktur“ stimmt nicht

In einer letzten Gesprächsrunde „verbesserten“ die Verleger ihr Angebot: Statt nur 1,5 % boten sie am Ende eine lineare Erhöhung um 2 % – bei weiterhin drei Jahren Laufzeit – ab dem zweiten Jahr an. Dies konnte die ver.di-Verhandlungskommission nicht akzeptieren: Es sei nicht hinzunehmen, dass die Verleger sich die Rosinen aus dem Druckabschluss herauspicken, ohne selber den Preis für einen fairen Abschluss zu zahlen – es könne keinen dreijährigen Abschluss mit solch niedrigen Werten geben, wenn nicht mindestens die Kündigung des Manteltarifvertrages während der Laufzeit des Gehaltstarifvertrages ausgeschlossen würde.

Verhandlungen vertagt – doch anderswo kommt man zum Abschluss
Die Verhandlungen wurden ohne weitere Terminvereinbarung vertagt. Die Tarifparteien werden weiter intern über das weitere Vorgehen beraten. Am selben Tag kam es zu einem Abschluss für die Zeitungsverlage Bayerns – Laufzeit 25 Monate, zwei Einmalzahlungen von 250,- €, eine lineare Erhöhung um 2 %, dazu eine entsprechende Verlängerung des Manteltarifvertrags. Ein ähnlicher Verhandlungsstand war am 19. Juli für die norddeutschen Zeitungsverlage erzielt worden.

Fragen, die sich stellen: Wie erklären Zeitschriftenverleger bei solch guten Jahresabschlüssen, dass sie ihren Beschäftigten weniger anbieten als Verleger, die Umsatzrückgänge hinzunehmen haben? Wie erklären Zeitschriftenverleger den Angestellten, dass Tarifabschlüsse nur die Beschäftigten etwas kosten sollen? Gibt es Kompromisse, die nur eine Seite etwas – zu viel – kosten?

Tarifeinigung möglich

Tarifrunde Norddeutsche Zeitungsbetriebe

Am 19. Juli wurden in Hamburg die Tarifverhandlungen für die Beschäftigten der norddeutschen Zeitungsverlage in kleiner Runde fortgesetzt. Nachdem zu Anfang eine Einigung kaum in Sicht war, nahm die Verhandlung eine konstruktive Wende, die eine Tarifeinigung möglich macht.


Zurück zu tarifvertraglichen Standards
Seit Beginn der Tarifauseinandersetzung im Norden hatte ver.di die Forderungen der Verleger nach einseitigen Kostensenkungen zurückgewiesen und auf Einhaltung tarifvertraglicher Standards bestanden: Erhalt der Manteltarifverträge, gleichzeitig aber auch Bereitschaft zu einzelbetrieblichen beschäftigungssichernden Maßnahmen – wie sie in den meisten geltenden Tarifverträgen vorgesehen sind. Bei der Verhandlung am 19. Juli wurden von den ver.di-Vertretern noch einmal detailliert diese Regelungen vorgestellt.

Tarifabschluss in der Druckindustrie als Basis einer Einigung
Im Verlauf der Verhandlung kam die Übernahme des Tarifabschlusses in der Druckindustrie ins Gespräch. Ver.di war zu einer Übernahme bereit, nicht aber zu den von den Verlegern zusätzlich geforderten Einbußen. Allerdings zeigte sich ver.di bereit, die Tarifverträge zur Beschäftigungssicherung zu erneuern. Wobei als unabdingbar gilt: Der jeweilige Arbeitgeber muss die wirtschaftliche Erforderlichkeit nachweisen und die Gewerkschaft ist von Anfang einzubeziehen. Im Gegenzug zu eventuellen Absenkungen sind dann betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen. Ähnliches ist in der Vergangenheit in Betrieben des Nordens bereits vereinbart worden.

Verleger lenken ein
Die Verleger erklärten sich bereit, auf dieser Grundlage eine Tarifeinigung anzustreben, meldeten aber noch internen Beratungsbedarf an. Damit sind die ursprünglichen Forderungen des VZN – pauschale Kürzung der Einkommen um bis zu 5 % - vom Tisch. Nun hängt es von den Diskussionen und Entscheidungen der zuständigen Gremien ab, ob und wann eine Tarifeinigung erfolgt. Die ver.di-Tarifkommission wird zur Beratung und Beschlussfassung am 9. August zusammentreten. Als nächster Verhandlungstermin mit dem Verlegerverband ist der 17. August vereinbart worden.

Urabstimmung für Redakteure

Auf der Sitzung der ver.di-Tarifkommission für die Redakteure an Tageszeitungen wurde beschlossen, eine Urabstimmung durchzuführen. Die Forderung: Es darf zu keinen Verschlechterungen im Manteltarif (Arbeitszeit, Sonderzahlungen usw.) kommen, wie sie die Verleger in der letzten Verhandlungsrunde erneut gefordert hatten. Ver.di bereitet die Urabstimmung im Norden im August vor; in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen sind sie bereits angelaufen.

Donnerstag, 7. Juli 2011

Tarifverhandlungen für Tageszeitungsredaktionen ohne Ergebnis

Die Tarifverhandlungen für die Redakteurinnen und Redakteure zwischen dem Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) und ver.di sowie dem DJV sind erneut ohne Ergebnis geblieben. Hier die komplette Pressemitteilung von ver.di.

Die Tarifparteien haben sich darauf verständigt, die Verhandlungen im August 2011 fortzusetzen.

Mittwoch, 6. Juli 2011

Manteltarif-Sicherung ist ein Erfolg der streikenden Belegschaften

Tarifkommission stimmt Tarifabschluss mit dem bvdm zu

Mit nur einer einzigen Gegenstimme hat die große Tarifkommission Druckindustrie dem Tarifabschluss für die Branche zugestimmt. Die für drei Jahre erreichte Sicherung des Manteltarifs ohne Abstriche wurde einhellig als Erfolg der Streikenden gewertet. Ebenso einig waren sich die Tarifkommissionsmitglieder bei ihrer heutigen Sitzung in Berlin aber auch darüber, dass mit dem Lohnergebnis ein hoher Preis für die Sicherung der grundlegenden Arbeitsbedingungen bezahlt werden musste.

Das Ergebnis, dem jetzt noch die Arbeitgeber zustimmen müssen (Erklärungsfrist 22.7.), enthält im Wesentlichen folgende Regelungen:
  • Der Manteltarifvertrag für die gewerblichen Arbeitnehmer/-innen der Druckindustrie wird unverändert wieder in Kraft gesetzt – mindestens bis zum 31.3.2014
  • Mit der September-Lohnabrechnung erhalten die gewerblichen Arbeitnehmer/-innen eine Einmalzahlung in Höhe von 280 € brutto (Auszubildende 140 €, Teilzeitbeschäftigte anteilig).
  • Ab 1. August 2012 werden die Tariflöhne um 2 Prozent erhöht.
  • Im Juli 2013 gibt es eine weitere Einmalzahlung von 150 € (Auszubildende 75 €, Teilzeitbeschäftigte anteilig). 
  • Die Einmalzahlungen können nicht auf übertarifliche Lohnbestandteile angerechnet werden. Die Laufzeit des Lohnabkommens beträgt 33 Monate (bis 31.12.2013).
  • bvdm und ver.di empfehlen die Übernahme dieses Tarifergebnisses auch für die regionalen Angestellten-Tarifverträge der Druckindustrie.
  • Eine Maßregelung von Streikenden ist ausgeschlossen.
Die Tarifkommission bedankt sich bei den Kolleginnen und Kollegen für ihr Engagement in dieser Tarifauseinandersetzung.

Bewertung zum Tarifergebnis in der Druckindustrie

Liebe Kolleginnen und Kollegen,
wieder einmal haben Tausende Beschäftigte der Druckindustrie wochenlang couragiert und engagiert für den Erhalt ihrer wichtigsten Arbeitsbedingungen gekämpft. Mit Erfolg! Und das war alles andere als selbstverständlich. Die Druckunternehmer haben nach jahrelanger Vorbereitung und einer beachtlichen Kampagnenplanung mit Flugblättern, Öffentlichkeitsarbeit, betrieblichen Einschüchterungen und Drohungen und massiven Spaltungsversuchen Anlauf genommen, um die ihnen verhasste 35-Stunden-Woche ins Reich der Geschichte zu verbannen. Wären die Forderungen der Arbeitgeber nach Einführung der 40-Stunden-Woche und Absenkung der Helferlöhne betrieblich umgesetzt worden, hätten den betroffenen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern um bis zu 30 Prozent verschlechterte Arbeitsbedingungen gedroht. Nimmt man die Forderungen des Bundesverbandes Druck und Medien (bvdm) nach Verschlechterung der tariflichen Maschinenbesetzung zur geforderten Arbeitszeitverlängerung hinzu, wären unmittelbar und zusätzlich zu dem ohnehin stattfindenden Personalabbau tausende Arbeitsplätze gefährdet gewesen.

Dienstag, 5. Juli 2011

Tarifkommission stimmt Verhandlungsergebnis zu

Die Tarifkommission Druckindustrie hat heute nach Berichten über den Verhandlungsverlauf das Ergebnis der Verhandlungen mit dem bvdm diskutiert. Aus den Landesbezirken wurde überwiegend positiv auf das Ergebnis reagiert, natürlich auch unter dem Vorbehalt, dass mit dem Erhalt des MTV ein sehr schlechtes Lohnabkommen verbunden ist. Über die einzeln differenziert vorgetragene Kritik aus Streikbetrieben ist ebenfalls ausführlich diskutiert worden. Hier werden noch weitere Beratungen mit den Mitgliedern folgen.

Alle waren sich darin einig, dass das Wiederinkrafttreten des MTV keine Ruhe in den Betrieben bringen wird, sondern dass mit Angriffen der Arbeitgeber auf betrieblicher Ebene zu rechnen ist. Dies wird bei den im zweiten Halbjahr stattfindenden Branchentreffen im Einzelnen noch besprochen werden.

Die Tarifkommission hat dann abschließend dem Verhandlungsergebnis bei nur einer Gegenstimme und keiner Enthaltung zugestimmt.

Montag, 4. Juli 2011

Sondierungsgespräch zwischen ver.di und VZN

In kleiner Runde treffen sich die Verhandlungsparteien von ver.di und VZN am 19. Juli in Hamburg.

In einem 6-Augen-Gespräch soll geprüft werden, ob der Tarifvertrag zur Beschäftigungssicherung einen größeren Verhandlungsspielraum ermöglicht. Die Arbeitgeber werden durch den Herrn Röder (Geschäftsführer VZN), Herrn Ehlers (Lübecker Nachrichten, Ostsee Zeitung) und Herrn Heinemann (Kieler Nachrichten) vertreten.

Auf ver.di-Seite nehmen die Kollegen Martin Dickmann, Detlef Schütz und Willi Kerker teil.

Es bleibt abzuwarten, ob der VZN in kleiner Runde auch einen neuen Vorschlag zur Tarifrunde unterbreitet. Einen Tarifabschluss kann aber in diesem Sondierungsgespräch nicht erzielt werden, dazu fehlt der ver.di-Verhandlungskommission das Mandat.

Sonntag, 3. Juli 2011

Mitgliederversammlung: Ortsverein zieht erste Bilanz

Zu seiner turnusmäßigen Vorstandssitzung traf sich der Vorstand am 2. Juli im Heider Hof.

Ein Schwerpunktthema war der Tarifabschluss in der Druckindustrie. Durch die unveränderte Verlängerung des Manteltarifvertrages ist es zu einem guten Abschluss geworden. Außerdem war der Vorstand mit der Mobilisierung in Heide sehr zufrieden. Die Tarifverhandlungen in den Bereichen Redaktion und Zeitungsverlag laufen aber unverändert weiter. Geplante Aktionen sollen mit den Betroffenen besprochen werden.

Der Ortsverein verurteilt den Austritt des sh:z als Vollmitglied ihres Verbandes und bezeichnete die Flucht in die OT-Mitgliedschaft (Ohne Tarifbindung) als Flucht vor der Verantwortung.

Die Neugründung des Fachbereiches Westküste steht kurz vor dem Abschluss. Eine Initiative des OV-Nordfriesland hatten wir unterstützt und ist durch den Landesbezirksfachbereichsvorstand jetzt verabschiedet worden. Mitglieder des Fachbereiches Westküste werden die Ortsvereine aus Meldorf, Nordfriesland und Heide sein.

Ende Oktober, Anfang November wird erneut das „Herbstvergnügen“ stattfinden. Dort werden auch die Jubilarehrungen vorgenommen.

Unser Kassierer Jörg Maurischat wird auf der nächsten Vorstandssitzung den Jahresabschluss 2010 vorlegen.

Willi A. Kerker