Tarifrunde Norddeutsche Zeitungsbetriebe
Am 19. Juli wurden in Hamburg die Tarifverhandlungen für die Beschäftigten der norddeutschen Zeitungsverlage in kleiner Runde fortgesetzt. Nachdem zu Anfang eine Einigung kaum in Sicht war, nahm die Verhandlung eine konstruktive Wende, die eine Tarifeinigung möglich macht.
Zurück zu tarifvertraglichen Standards
Seit Beginn der Tarifauseinandersetzung im Norden hatte ver.di die Forderungen der Verleger nach einseitigen Kostensenkungen zurückgewiesen und auf Einhaltung tarifvertraglicher Standards bestanden: Erhalt der Manteltarifverträge, gleichzeitig aber auch Bereitschaft zu einzelbetrieblichen beschäftigungssichernden Maßnahmen – wie sie in den meisten geltenden Tarifverträgen vorgesehen sind. Bei der Verhandlung am 19. Juli wurden von den ver.di-Vertretern noch einmal detailliert diese Regelungen vorgestellt.
Tarifabschluss in der Druckindustrie als Basis einer Einigung
Im Verlauf der Verhandlung kam die Übernahme des Tarifabschlusses in der Druckindustrie ins Gespräch. Ver.di war zu einer Übernahme bereit, nicht aber zu den von den Verlegern zusätzlich geforderten Einbußen. Allerdings zeigte sich ver.di bereit, die Tarifverträge zur Beschäftigungssicherung zu erneuern. Wobei als unabdingbar gilt: Der jeweilige Arbeitgeber muss die wirtschaftliche Erforderlichkeit nachweisen und die Gewerkschaft ist von Anfang einzubeziehen. Im Gegenzug zu eventuellen Absenkungen sind dann betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen. Ähnliches ist in der Vergangenheit in Betrieben des Nordens bereits vereinbart worden.
Verleger lenken ein
Die Verleger erklärten sich bereit, auf dieser Grundlage eine Tarifeinigung anzustreben, meldeten aber noch internen Beratungsbedarf an. Damit sind die ursprünglichen Forderungen des VZN – pauschale Kürzung der Einkommen um bis zu 5 % - vom Tisch. Nun hängt es von den Diskussionen und Entscheidungen der zuständigen Gremien ab, ob und wann eine Tarifeinigung erfolgt. Die ver.di-Tarifkommission wird zur Beratung und Beschlussfassung am 9. August zusammentreten. Als nächster Verhandlungstermin mit dem Verlegerverband ist der 17. August vereinbart worden.