Samstag, 11. Oktober 2014

Sondierungsgespräch bei Boyens Medien

Tarifinfo Boyens Medien

Sondierungsgespräch der Gewerkschaften mit Boyens Medien über die Tarifbindung der Redaktion – Einberufung einer gemeinsamen Mitgliederversammlung von DJV und ver.di

Hamburg/Kiel, 10. Oktober 2014 - Am 9. Oktober fand ein Sondierungsgespräch der Gewerkschaften DJV und ver.di mit der Geschäftsführung von Boyens Medien statt. Die Geschäftsführung stellte die wirtschaftliche Situation des Unternehmens dar – wobei sie deutlich machte, zu verhandeln wäre lediglich für die Redakteurinnen und Redakteure. (Der Tarifvertrag für die Zeitungsverlagsangestellten gilt bis Ende der vereinbarten Laufzeit.)

Detailliert legte die Geschäftsführung Vorschläge zu tariflichen Neuregelungen vor. Ein Teil davon soll stufenweise für die heute Beschäftigten eingeführt werden, zusätzlich soll es abweichende Regelungen für Neueinstellungen geben. Das gesamte Volumen der einzusparenden Personalkosten in der Redaktion bezifferte die Geschäftsführung auf 15 Prozent. In der Hauptsache handelt es sich dabei um:
  • Schrittweiser Übergang zur 40-Stundenwoche
  • Schrittweise Reduzierung der tariflichen Einmalzahlungen um insgesamt 5 Prozent des Jahreseinkommens.
  • Bei Neueinstellungen (für die von Anfang an die 40-Stundenwoche und die reduzierten Einmalzahlungen gelten sollen) Eine Absenkung der Gehälter um 10 Prozent unterhalb des Flächentarifvertrages.
DJV und ver.di nahmen diese Vorschläge zunächst nur zur Kenntnis – schließlich handelte es sich noch nicht um eine Verhandlung. Auf Nachfrage erklärte die Geschäftsführung, sie könne sich im Gegenzug zu Einsparungen auch eine Beschäftigungssicherungsvereinbarung (Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen) vorstellen. Die Gewerkschaften wiesen darauf hin, dass die geltenden Tarifverträge bei Beschäftigungssicherung immerhin ein Einsparvolumen von bis über 13 Prozent ermöglichen – sofern die Gewerkschaftsmitglieder dem zustimmen.

Am Tag nach dem Sondierungsgespräch wurden die Tarifkommissionen von DJV und ver.di über die Themen und Inhalte des Gesprächs informiert. Die Tarifkommissionen beschlossen daraufhin die Einberufung einer gemeinsamen, offenen Mitgliederversammlung (offen für alle Beschäftigte), auf der über die Aufnahme von Verhandlungen gesprochen werden soll.

Die Versammlung findet statt am
Montag, dem 27. Oktober 2014, um 19.30 Uhr
Im Hotel zur Linde, Südermarkt 1 in Meldorf

Mittwoch, 10. September 2014

Sondierung beginnt am 9. Oktober

Die Sondierungsgespräche zwischen ver.di und DJV mit Geschäftsleitung von Boyens Medien beginnen am 9. Oktober 2014 um 11 Uhr. Nach dem Übertritt von Boyens in die OT-Mitgliedschaft werden die Gewerkschaften versuchen einen Anerkennungstarifvertrag für die Beschäftigten zu erwirken Nach wie vor offen ist die Frage, ob der Übertritt in die OT-Mitgliedschaft zu diesem Zeitpunkt überhaupt möglich war. In der Satzung des Verbandes der Zeitungsverlage Nord (VZN) ist eine Kündigungsfrist von 6 Monaten vorgesehen.

Mittwoch, 3. September 2014

Ver.di-Vertreter enttäuscht

Der Übertritt von Boyens in die OT-Mitgliedschaft (ohne Tarifbindung) innerhalb ihres Verbandes VZN (Verband Zeitungsverleger Nord) führte zur großen Verunsicherung innerhalb der Belegschaft.
Neben einer offenen Info-Veranstaltung für alle Beschäftigten, suchte ver.di auch den direkten Kontakt zur Geschäftsleitung.
Auf der Info-Veranstaltung wurde von ver.di eine Tarifkommission gewählt, die zeitnah mit der Firma Boyens Medien Verhandlungen aufnehmen soll.
Gleichzeitig haben ver.di-Vertreter Kontakt zur Geschäftsleitung aufgenommen, um im Vorfeld abzuklären, weshalb der Übertritt in die OT-Mitgliedschaft erfolgt ist.Dieses Gespräch hat am Dienstag, dem 2. September stattgefunden. Ver.di zeigte der Geschäftsleitung die Möglichkeiten auf, die es über die Beschäftigungssicherung geben würde. Eine Einigung konnte nicht erzielt werden. Die 1. Verhandlung der Tarifkommission findet in der ersten Oktoberwoche statt.

Donnerstag, 14. August 2014

Boyens jetzt ohne Tarifbindung - Es geht um unsere Zukunft!

E I N L A D U N G

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,

hiermit laden wir Euch zu einer

Öffentlichen Versammlung
am Dienstag, dem 26. August um 19 Uhr in Kolls Gasthof in 25796 Weddingstedt, Bundesstraße 5 Nr. 11.
recht herzlich ein.

Die Firmenleitung hat sich entschlossen in die OT-Mitgliedschaft (ohne Tarifbindung) innerhalb ihres Verbandes zu gehen.

Wir wollen mit Euch in einer öffentlichen Veranstaltung (auch für Nichtmitglieder) die Auswirkungen dieses Schrittes diskutieren.

Es ist geplant eine Tarifkommission zu bilden, die zeitnah mit der Geschäftsleitung Tarifverhandlungen aufnehmen soll.

Martin Dieckmann (ver.di Landfachbereichsleiter) und Jürgen Reimer (ver.di Bezirksgeschäftsführer) haben ihre Teilnahme zugesagt.

Wir hoffen auf eine rege Beteiligung.



Für den Ortsverein Heide

Willi A. Kerker

Dienstag, 12. August 2014

Zeitungsredakteure im Norden wehren einen Tarifsonderweg ab — die Streiks in Kiel, Lübeck und Rostock waren erfolgreich

Die Beschäftigten der Tageszeitungsredaktionen im Norden werden auch künftig bezahlt wie ihre Kolleginnen und Kollegen im Rest des Bundesgebiets. Darauf einigten sich die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) in der zweiten Verhandlungsrunde mit dem Verband der Zeitungsverleger Nord (VZN). Die Tarifeinigung sieht vor, dass der bundesweite Tarifabschluss für Redakteurinnen und Redakteure, der im April abgeschlossen wurde, nun doch für die Verlage in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern gilt. Der VZN war zuvor vom bundesweit geltenden Tarifabschluss zurückgetreten und hatte von den Redakteurinnen und Redakteuren erhebliche zusätzliche Abstriche gefordert.
Die Beschäftigten der Nordredaktionen erhalten demnach die gleichen Gehalts- und Honorarerhöhungen sowie Pauschalen wie ihre Kolleginnen und Kollegen im restlichen Bundesgebiet. Rückwirkend zum 1. Mai 2014 steigen die Löhne und Gehälter in den Nordredaktionen um 2,5 Prozent, ab dem 1. April 2015 um weitere 1,5 Prozent. Der Tarifabschluss sieht auch vor, dass die Honorare für Freie rückwirkend zum 1. Juni 2014 und zum 1. Mai 2015 um jeweils 1,8 Prozent steigen. Auch die erstmals durchgesetzten tarifvertraglichen Erhöhungen der Pauschalen sind in der Einigung berücksichtigt, diese allerdings begrenzt auf eine Monatspauschale von bis zu 2.000 Euro. Urlaubsgeld und Jahresleistung werden entsprechend den Regelungen, die im Flächentarifvertrag bereits für Niedersachsen vereinbart wurden, auf insgesamt 13,5 Monatsgehälter reduziert.
„Dieses gute Ergebnis verdanken wir den engagierten Streiks und dem öffentlichkeitswirksamen Protest der Kolleginnen und Kollegen aus den Nordredaktionen. Sie haben dem Versuch einer Billiglösung in den Nordverlagen erfolgreich eine Absage erteilt: In Kiel, Lübeck und Rostock werden nun die gleichen Tariferhöhungen wie im bundesweiten Redakteurstarif gezahlt. Auch die übrigen Tarifregeln sind identisch mit dem Tarifabschluss, den die Gewerkschaften nach elf Runden im April erzielt hatten. Das ist ein Erfolg der Streiks, zu dem ich den wehrhaften Kolleginnen und Kollegen gratuliere“, erklärte ver.di-Verhandlungsführer Matthias von Fintel.
Beschäftigte aus den Nord-Redaktionen hatten seit vergangenem Freitag gestreikt und an diesem Montag in Lübeck demonstriert. Auch am heutigen Verhandlungstag hatten Beschäftigte der Ostsee-Zeitung, der Lübecker Nachrichten, der Kieler Nachrichten so wie in Lübeck erneut gegenüber dem VZN die Gewerkschaftsforderung bekräftigt. Für die erzielte Einigung gilt eine Erklärungsfrist bis zum 26. August. Bis dahin werden die ver.di-Mitglieder in den Redaktionen zum Tarifabschluss befragt. Der neue Gehaltstarifvertrag läuft bis zum 31. Dezember 2015. Er gilt ab Oktober 2014 auch für die Onliner in den Redaktionen.

Ein Wermutstropfen bleibt bei diesem Abschluss. Zu Beginn der Tarifverhandlung hatte der Verlag Boyens Medien aus Heide (Dithmarschen) den Wechsel in die Mitgliedschaft ohne Tarifbindung erklärt. Der Verlag will das heute erzielte Tarifergebnis nicht übernehmen.

Wechsel in die OT-Mitgliedschaft

Kurze Eilmeldung (aus der zweiten Verhandlungsrunde Redakteure Nord):

Vor Beginn der Verhandlungen hat Frau Boyens gegenüber dem VZN den Wechsel in die OT-Mitgliedschaft für den Bereich Verlag und Redaktion (Boyens Medien) erklärt. Davon nicht betroffen ist Boyens Mediaprint, da Mediaprint mindestens Mitglied im VDM Nordwest ist.

Montag, 11. August 2014

Warnstreik bei Boyens

Der Bundesvorstand der Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di und der DJV-Bundesvorstand rufen die Redakteurinnen und Redakteure, die
Volontärinnen und Volontäre sowie die freien Journalistinnen und Journalisten der Zeitung

Dithmarscher Landeszeitung und Außenredaktionen 

zur Unterstützung der Tarifverhandlungen für die Redakteurinnen/ Redakteure/Verband der Zeitungsverlage Norddeutschland

vom 11. August 2014, 0.00 Uhr bis
zum 12. August 2014, 24 Uhr


zu einem Warnstreik auf.

An diesem Warnstreik beteiligen sich die Häuser der Kieler Nachrichten, Lübecker Nachrichten, Ostsee Zeitung, Rostock und die DLZ, Boyens Medien in Heide.

Mit diesem Warnstreik soll zum Ausdruck gebracht werden, dass der Norden zu keinen weiteren Notopfern bereit ist.