Vor der vierten Verhandlungsrunde mit dem bvdm am 31. Mai
Auch in dieser Woche haben tausende von Beschäftigten gestreikt, um gegen die Verschlechterungs-Forderungen von Druckindustrie-Arbeitgebern und Zeitungsverlegern zu kämpfen. Neben den anhaltenden Streiks in Redaktionen und Druckereien haben sich auch Beschäftigte aus Weiterverarbeitungen und tariflosen Betrieben mit den Streikenden solidarisiert. Gleichzeitig machten auch Leiharbeiter/-innen von ihrem gesetzlichen Recht Gebrauch und verweigerten Streikbruch-Arbeiten. Darüber hinaus erklärten sich viele europäische Druckergewerkschaften mit den Streikenden solidarisch.
Für den 9. Juni ab 12 Uhr haben ver.di und der Deutsche Journalisten-Verband zu einer zentralen Protestkundgebung nach Frankfurt am Main aufgerufen.
Erpressung durch Arbeitgeber sorgt für Empörung!
Alle Beschäftigtengruppen aus der Verlags- und Druckbranche verspüren Wut und Unverständnis über die starre Haltung der Arbeitgeber. Bei den Journalistinnen und Journalisten kam die Empörung über die Erpressungsversuche der Verleger hinzu. Diese wollten erst wieder an den Verhandlungstisch zurückkehren wenn ver.di über Verschlechterungen verhandelt. Diese arrogante Vorbedingung konnte jetzt durch die Streiks abgewehrt werden. Die Verleger boten einen weiteren Verhandlungstermin an. Das ist ein erster Erfolg der Warnstreiks und Ansporn für weitere Aktionen. Bei den Druck- und Verlagsbeschäftigten lösen die Arbeitgeberforderungen nach massiven Verschlechterungen der Arbeitsbedingungen und das Infragestellen von tariflichen Leistungen den Protest aus.
Wertschätzung sieht anders aus
Die Verleger und Druckarbeitgeber betreiben eine Abwertung der Berufsbilder in ihren Branchen. Sie wollen „Billigjournalismus“ in den Redaktionen und „Maschinenbediener“ in den Druckereien – jeweils zum
„Billigtarif“. Damit gefährden sie die hohe Qualität der Printmedien in Deutschland auf der einen Seite und schätzen die Leistungen gering, die die Beschäftigten der Branche seit Jahrzehnten auszeichnet.
Arbeitgeber setzen auf weiteren Personalabbau
Sowohl die Verleger als auch die Druckarbeitgeber heizen den Arbeitsplatzabbau durch ihre Forderungen nach Verlängerung der Arbeitszeiten an. Bereits in der Vergangenheit haben die Arbeitgeber zehntausende Arbeitsplätze vernichtet und gleichzeitig mussten die Beschäftigten Reallohnverluste und Einkommensreduzierungen hinnehmen. Dazu sind sie nun nicht mehr bereit!
Schluss mit Lohn- und Preisdumping!
Die Unternehmer haben keinen eingesparten Cent in den Erhalt der Arbeitsplätze investiert.
Die Beschäftigten wurden durch Personalknappheit zu immer höheren Leistungen gezwungen, bei sinkenden Realeinkommen. Die Beschäftigten sind nicht mehr länger bereit, den Preiskampf um Anzeigen- und Druckaufträge und den Verdrängungswettbewerb der Unternehmer mit immer schlimmer werdenden Verschlechterungen ihrer Arbeitsbedingungen zu bezahlen.