4. Verhandlungsrunde mit dem bvdm in München
Auch in der vierten Runde der Druckindustrie-Tarifverhandlungen in München blieben die Arbeitgeber beinhart. Kategorisch lehnten sie unsere Forderung nach gleichem Lohn und gleichen Arbeitsbedingungen entsprechend der in der Druckindustrie geltenden Tarife für Leiharbeiter/-innen ab. In den vergangenen zwei Wochen sind tausende von Beschäftigten der Druckindustrie mit massiven Warnstreiks gegen die vom bvdm geforderten Tarifverschlechterungen und für die ver.di-Forderungen nach gleichen Lohn für gleiche Arbeit, Altersvorsorge und Arbeitszeitverkürzung für ältere Beschäftigte sowie die dringend benötigte Lohnerhöhung eingetreten.
Noch bestehen die Druckunternehmer des bvdm stur auf Kostensenkung. Durch tarifliche Verschlechterungen sollen die Beschäftigten der Druckindustrie den Preissenkungs-Konkurrenzkampf in der Druckindustrie finanzieren – ein Dumpingwettbewerb, der keinen einzigen Arbeitsplatz in der Branche sichert.
Arbeitszeitverlängerung bis auf 40 Stunden, Senkung der Helferlöhne und Verschlechterung bei der Maschinenbesetzung sind nach wie vor das alte Lied, das die Arbeitgeber in den Verhandlungen singen. Kategorisch lehnten sie in München die ver.di-Forderung ab, den in der Druckindustrie eingesetzten Leiharbeiter/-innen den gleichen Lohn wie den Stammbeschäftigten zu zahlen. Ebenso wenig sind die Arbeitgeber bereit, einen Beitrag zur Altersvorsorge, Qualifizierung und einen gleitenden Ausstieg aus der belastenden Schichtarbeit zu leisten. Die Arbeitgeber legten auch kein Angebot zur Lohnerhöhung vor.
Die Verhandlungen werden am 16. Juni 2011 in Frankfurt/Main fortgesetzt. Bis dahin haben die Arbeiter/-innen und Angestellten der Druckindustrie erneut Gelegenheit, ihre Meinung zu den Arbeitgeberangriffen bei weiteren Warnstreiks deutlich zu machen und ihre berechtigte Lohnforderung nachdrücklich zu vertreten – insbesondere am 9. Juni 2011 beim zentralen Aktionstag in Frankfurt/Main.